Luxus pur am Strand

27. Februar 2005: Bummelflug nach Dubai


Noch etwas müde von Christians großer Party zum 29. Geburtstag im Restaurant „Tuchers“ am Brandenburger Tor starten wir von Berlin aus gen Dubai.

Und der Flug nach München steht unter gleichen Vorzeichen wie Christians zahlreiche Flüge in den vergangenen Wochen: wegen Schnee verspätet. Und auch in München müssen wir uns gedulden – zwei Stunden Warten im Flieger wegen Reparatur des Entertainment-Systems und Enteisens des Airbus A340-300. Immerhin haben wir eine Reihe mit viel Beinfreiheit (30, Sitze A + B). Die Diskussion beim Boarding hat sich damit gelohnt.

28. Februar 2005: Einzug im Sechs-Sterne-Hotel

Die düsteren Wetterprognosen der Crew bewahrheiten sich. Wir landen im Regensturm in Dubai – der Airport steht komplett unter Wasser! Sieht man von drängelnden deutschen Rentnern – unseren Mitpassagieren – ab, gibt es bei der Einreise keine Probleme. Schnell noch Euro in Dirham gewechselt und ab ins Taxi. Wow, im Taxi läuft ein Film auf Minimonitor. Der Driver umfährt die Staus und damit die Innenstadt, so dass wir vorerst leider nichts von der Innenstadt sehen. Nur die Kamel-Rennbahn mit trainierenden Jockeys.

25 Minuten später: Das weltberühmte Hotel und das Wahrzeichen des Emirat, das Hotel Burj Al-Arab, baut sich vor uns auf. Imposant. Wir sind am Ziel: das Sechs-Sterne-Hotel Mina A’Salam im exklusiven Resort Madinat Jumeirah (zusammen mit zwei weiteren Hotels und Shopping-Mall Teil des Jumeirah-Komplexes). Der Name Mina A’Salam steht für “Hafen des Friedens”.

Was für ein Luxus. Kaum ausgestiegen, wuseln zwei, drei Mitarbeiter um uns herum, nehmen uns das Gepäck ab und geleiten uns zur Rezeption. Die Hotellobby ist traumhaft: große Vasen frischer Blumen, Rolex-Wanduhren, viel Gold. Zu unserem Glück ist das Zimmer noch nicht fertig, daher spendiert uns das Hotel ein Frühstück. Und wieder ist ein Page bei uns und bringt uns ins Restaurant „The Wharf“. Es ist schon um 9.30 Uhr so warm, dass wir im Freien frühstücken können. Noch mehr als das erfreut uns das Frühstücksbuffet: sieben Sorten frisch gepresste Säfte, Milchshakes, Steaks, gegrillter Fisch, Lachs, asiatische Nudeln, Pan-Cakes, diverse Arten von „süßen Teilchen“, Eier nach Wunsch. Und frisches Obst, so weit das Auge schauen kann: Erdbeeren, Himbeeren, Ananas. Ein besseres Frühstück kann es nirgends auf der Welt geben, selbst das üppige Frühstücksbuffet im Kempinski Falkenstein (Königstein im Tanus) oder im Fährhaus auf Sylt wirken dagegen karg. Nach einer ausführlichen Stärkung starten wir die Erkundung – und legen uns doch erst einmal an den Strand. Schlaf nachholen.

Gegen 13 Uhr weckt uns das Handy, wir können aufs Zimmer. Auch das ein Traum wie aus „1000 und einer Nacht“. Mit 50 Quadratmetern fast so groß wie unsere Wohnung in Sulzbach, ein riesiges Bett, Sofa, edle Möbel und ein tolles Badezimmer. Dazu ein Balkon mit Blick aufs Meer und die Anlage. Wir packen schnell aus und gehen nun wirklich auf Erkundungstour. Bootsfahrt durch die gesamte Anlage inklusive. Die Wasserwege innerhalb der Anlage sind rund drei Kilometer lang. Anschließend ein Snack an der Poolbar mit Blick auf das Burj Al Arab und ein Treffen mit der Reiseleitung. Wir buchen einen Mietwagen und das Dinner Cruise auf dem Dubai Creek, außerdem erfahren wir Tipps für den Schwarzmarkt. Anschließend geht’s wieder an den Strand – Sonne tanken.

Die Location fürs Abendessen hatten wir schon vorab im Internet ausgewählt: das Strandrestaurant „Shimmers“. Untermalt von einer „Combo“ – so unser Spitzname für die dreiköpfige Musiker-Gruppe mit orientalischen Klängen – genießen wir arabische Grillspezialitäten am Strand. Einfach herrlich. Und das Burj El Arab funkelt in vielen Farbe. Die Palette der überdimensionalen Lichtorgel reicht von Puff-Rot über Frosch-grün bis Telekom-Lila. Angesichts unser überstandenen Grippe verzichten wir allerdings auf`s Probieren der Wasserpfeife. Da wir immer noch nicht müde sind, bummeln wir noch auf einen letzten Cocktail durch die Anlage. Wir kämpfen mit dem Jetlag.

1. März 2005: Cocktails im 7 Sterne Hotel

Heute wollen wir eigentlich den ganzen Tag an den Strand… Doch der Tag beginnt damit, dass wir verschlafen und es gerade noch zum Frühstück schaffen (bis 11 Uhr). Und dann das – wir erleben den, statistisch gesehen, einzigen Regentag im März. Es schüttet, und wir gehen bummeln im Ressort-eigenen Souq. Hier einzukaufen lohnt nicht. Die Preise sind überteuert, und auf Perser-Teppiche stehen wir nicht.

Immerhin, um 14 Uhr sind wir am Strand und lassen uns verwöhnen. Neben Sonne und Meer locken vor allem Gurkenscheiben für die Damen und Spieße mit frischen Früchten, die von den Kellnern kostenlos gereicht werden. Weiterer Clou: Die Mineralwasser-Flasche wird in einem Eimer voller Eis gekühlt. Wir haben schon viele tolle Hotels erlebt, aber dies ist eindeutig der Höhepunkt! Entgegen der Prognose des Reiseführers ist der Persische Golf, auch Arabisches Meer genannt, leider ziemlich kalt. Nur 18 Grad. Nur für das obligatorische Foto mit dem Burj Al Arab im Hintergrund gehen wir ins Wasser.

Und nun wollen wir das einzige Sieben-Sterne-Hotel der Welt auch von innen besuchen. Um rechtzeitig zum Sunset in der Bar auf 200 Metern Höhe zu sein, verlassen wir gegen 16 Uhr den Strand und machen uns „Ausgeh-fein“. Kleiner Schock dann an der Golf-Car-Station: Dort erfahren wir, dass man das Burj El Arab nur vormittags oder nach 23 Uhr besuchen darf. Welch’ eine Enttäuschung und eine Fehl-Info der Reiseleitung. Wir entscheiden, im Strandrestaurant einen Sundowner zu trinken und genießen im Beduinenzelt die Abendstimmung. Den Sonnenuntergang verfolgen wir vom Pier, wo ebenfalls noch ein Restaurant ist. Und probieren das neue Stativ aus. Ergebnis: nicht zu gebrauchen. Aber der Sunset ist trotzdem schön.

Zum Abendessen folgen wir erneut einer Empfehlung der Reiseleitung, und werden dieses Mal nicht enttäuscht: Das Angebot an orientalischen Gerichten im entsprechend dekorierten Buffetrestaurant „Al Muna“ (Preis: ca. 25 bis 30 Euro pro Person ) ist wirklich überragend, von höchster Qualität und äußerst lecker. Vor allem der Hummersalat hat es Christian angetan.... Selbst wenn immer nur ein paar Häppchen nimmt, kann man die ganze Vielfalt nicht vollkommen austesten. Und da wir am Vorabend bei der Reservierung fast schon penetrant gefragt wurden, ob es einen besonderen Anlass für das Dinner gab, haben wir Christians Geburtstag erwähnt. Und so wird uns, als wir nach leckeren und üppigen Nachspeisenbuffet inklusive indischer Desserts schon fast platzen, noch ein Geburtstagskuchen serviert. Allerdings ist nun ausgerechnet der Bananenkuchen nicht so lecker. Wir verweilen noch eine Weile und trödeln, bis es Zeit für einen zweiten Versuch im Burj El Arab ist.

Und nun sind wir auch erfolgreich. Wir fühlen uns wie die Könige, als wir im Golf-Car vorfahren. Im Erdgeschoss wartet – unter Portrait-Fotos der Herrscher-Familie – nur der Concierge. Mit der Rolltreppe fahren wir entlang von Wasserspielen und riesigen Aquarien zur Rezeption im ersten Stock. Die Lobby ist riesig. Über uns öffnet sich eine mehr als 150 Meter hohe Halle, die goldenen Säulen blenden uns. Überall frische Gestecke, die (laut Sandra) nicht nur aus Blumen, sondern auch aus Gemüse bestehen. Dicke Teppiche schlucken den Lärm. In einem der vielen Geschäfte verliebt sich Sandra in eine Weste aus komplett 24 Karat Gold. Der Frühstücksraum kann mit seiner Puff-Ausstattung nicht mit der „Wharf“ in unserem Hotel mithalten. Mit dem Fahrstuhl geht es nach oben in die Bar auf 200 Meter Höhe, die modern eingerichtet ist. Große Überraschung: Die alkoholischen Cocktails sind nicht teurer als anderswo, wie beispielsweise in der Hemingway-Bar im Pariser Ritz Carlton. Nur die alkoholfreien Getränke sind doppelt so teuer wie in der Strandbar. Wir genießen unsere Erfrischung und den Blick auf unser Hotel sowie die Skyline von Dubai. Wie auch in den anderen Toiletten in der gesamten Anlage wartet auch hier männliche „Unterstützung“. Doch es wird nicht nur ein Handtuch gereicht: Christian kriegt eine neue Prise Parfüm… Voller Eindrücke gehen wir zurück in unser Hotel.

Und angesichts der prallen Farben, der vielen Bediensteten und dem Verzicht auf Balkone in den doppelstöckigen Suiten mit eigenem Butler ist uns unser Mina A’Salam viel lieber.

2. März 2005: Abschied vom Strand

Heute heisst es Abschied nehmen. Noch ein Mal genießen wir das üppige Frühstück, packen unsere Koffer und legen uns an den Strand. Um 13.30 Uhr heisst es Umziehen (kostenlos möglich im exklusiven Fitness-Club) fürs Sightseeing. Doch meine Ex-Kollegin Christiane B. kommt nicht (bis heute warten wir auf ein Lebenszeichen). Nach scheinbar endlosem Warten entscheiden wir uns für einen Snack in der Pool-Bar mit unserem Stammblick aufs Burj Al Arab und legen uns noch – ein letztes Mal – an den Strand.

Hotelwechsel: Von jetzt an werden wir vier Nächte in der Innenstadt im Hotel Towers Rotana im 14. Stock verbringen. Von Service bis Zimmerausstattung ist es kein Vergleich mit den zwei Nächten zuvor.

Die Souqs locken. Mit dem Taxi wollen wir schnell zum Gold- und Gewürzsouq, und stehen erst einmal im Stau. Rushhour in Dubai... Aber trotz Stau ist auch in diesem Fall so teuer wie Busfahren. Denn das Taxameter läuft nicht weiter, wenn der Wagen steht.

Welch ein Gewusel, welch eine Pracht im Souq. Vermutlich Hunderte von Händlern bieten ihr Gold an, in allen Facetten und vermutlich allen Preislagen. Wir erkunden dann doch lieber den Gewürzsouq. Enge Gassen, Gerüche und Düfte aller Art, Farbenvielfalt – betäubend für die Sinne und ganz so, wie erwartet. Wir testen auch gleich unsere Fähigkeiten zum Feilschen und handeln den Preis für zwei Dosen Curry um etwa 20 Prozent. Für den Anfang nicht schlecht, und doch zu teuer: 30 Prozent Nachlass sind die Messlatte. Nach gut 90 Minuten ist alles gesehen, und wir gehen Boot fahren. Für einen Dirham setzen wir mit dem Abra auf die andere Creek-Seite über und spazieren durch das nächtliche Bur Dubai mit seinem originalgetreu restaurierten Souq. Spätes Abendessen in einem kleinen Cafe (oder einer besseren Döner-Bude?) am Ufer. Egal, die arabischen Speisen sind lecker, reichhaltig und günstig.

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